Von der „wilden Milde“ zur „milden Wilden“ 
Ein Motto von Laura Milde im Vorwort ihres Buches „Der Hintern auf Grundeis, das Herz im Himmel“ ist: Leben wagen. Wild und abenteuerlich leben.
Mein Interesse war sofort geweckt. Ich habe das Buch dann in einem Rutsch ohne abzusetzen gelesen. Ich war fasziniert, wie das Füllhorn ihres Lebens sich von den leisen Anfängen einer Quelle über einen rauschenden Wildbach zu einem Fluss und später zu einem mächtigen Strom entwickelt. Die symphonische Dichtung von Friedrich Smetana „Die Moldau“ kommt mir in den Sinn. Ein gelbes Lindenblatt fällt auf das Wasser in der Nähe der Quelle, Laura. Zu sanften Klängen von Klarinetten wird sie von der leichten Strömung entführt. Die Strudel des wilden Gebirgsbaches ziehen sie immer wieder auf den Grund hinab. Aber das gelbe Blatt taucht wieder auf, sehr schön von der Musik durch an- und abschwellende Passagen angedeutet. Auch das Ufergestrüpp, in das Laura sich dann häufiger verfängt, vermag sie nicht wirklich aufzuhalten. Es ist, als ob das gelbe Blatt eine magische Absicht auf die sie umgebene Natur ausübt, die stärker ist als alle Gegenabsichten. Später im breiten Strom befindet sie sich ganz in ihrer Mitte, hingegeben den mächtigen persönlichen und kulturellen Einflüssen in einem einzigartigen und dem wohl einflussreichsten Ausatmungspunkt dieses Planeten. Die Musik verströmt sich in gewaltigem Crescendo. Mit einem heftigen Paukenschlag endet die Musik. Die Moldau ist in die Elbe gemündet und hat damit Ihre Identität aufgegeben.
die wilde Milde
Nicht so Laura. Die Freude und Begeisterung, ihr Wissen um das Leben und Ihre Fürsorge um die Menschen werden hoffentlich noch lange und noch stärker bei uns sein, statt als „Wilde Milde“ jetzt als „Milde Wilde“. Ich freue mich schon jetzt auf das Erscheinen ihres zweiten Buches.
Fred Heuwing, München