einvernehmliche Scheidung

friedliche Scheidung

das ist eines der Kapitel meines Buches, das Ende Februar rauskommt :

Biografie, die Mut machtAls ich nochmal so drüber gelesen habe, freute ich mich, dass wir das geschafft haben, mein Ex und ich… uns friedlich zu trennen, mit Wertschätzung für die gemeinsame Zeit. Das hat natürlich nicht von Anfang an geklappt, dass wir wertschätzend miteinander umgingen… das bedurfte einiger Arbeit.

Ich habe erkannt, dass ich zu allererst die eigene Trauerarbeit leisten musste, denn obwohl ich den ersten Schritt in Richtung Trennung ging, war ich doch traurig, dass sich der Wunsch nicht erfüllt hatte, ein ganzes Leben miteinander glücklich zu sein. Und das war gar nicht so einfach einzusehen. Ich musste mir das Recht auf das traurig sein sozusagen erst selbst zugestehen. Denn da ich selbst die Trennung wollte, dachte ich nicht daran, dass sich meine Gefühlswelt konträr zu meinem Verstand verhalten könnte.

Trauerarbeit

ist ja ein Begriff für die Verarbeitung des Verlustes eines Menschen durch Tod. Aber ich habe für mich herausgefunden, dass diese Arbeit auch wichtig ist, wenn eine Trennung passiert… das fühlt sich ja auch erst einmal wie ein Tod an (so war es jedenfalls bei mir zu Beginn der Trennung)… Da ich mir Zeit genommen habe, den Verlust zu verarbeiten, die Trauer über das Ende der gemeinsamen Ehe zuliess, konnte ich frei werden, mit meinem Ex-Mann ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Und das haben wir geschafft und das fühlt sich gut an. Das war es wert, sich auf ein Gespräche einzulassen, statt davonzurennen.

Kinder

sind Kinder betroffen, ist es um so erstrebenswerter, eine gute, freundschaftliche Basis als Eltern zu erhalten. Ich habe mal die Frage gestellt bekommen:  „Was willst Du, Recht haben, oder glücklich sein?“ Wow, das hat gesessen… und ich verstand, wie heilsam es ist, das rechthaben aufzugeben. Leicht ist das nicht! Ich kann es allerdings immer besser – ich übe es schon seit 17 Jahren, so lange ist die Scheidung vom Vater meines Sohnes her…

Und morgen gehen wir zusammen ins Kino ! Mein Ex, seine Frau und mein Mann… das find ich cool und ich freu mich schon drauf!

Jürgen Nastvogel says

Respekt, dass du das so souverän gemeistert hast. Und natürlich hast du völlig recht. Zurückblicken und vorwerfen bringt niemanden weiter. Weder dich noch deinen Partner, denn Dinge passieren. Es ist also Zeit zu akzeptieren, dass gute und schlechte Dinge passiert sind. Wir können alle nur daraus lernen.

Und es das nächste mal anders machen. Ob das dann besser wird – vielleicht.

Wieso ist es aber so schwer, mit den alten Geschichten abzuschließen? Häufig liegt es an den schlechten Gefühlen, die wir erlitten haben. Zugefügte oder eingebildete – sie sind beide gleich real für uns. Erst wenn wir diese akzeptieren und zulassen, können wir unseren inneren Frieden mit der Vergangenheit machen. Und dann wird der freie Blick auf eine glücklichere Zukunft möglich.

Deine Geschichte beschreibt das erlebbar und lebendig. Danke dafür.

Jürgen

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