Frauen auf dem Jakobsweg

Frauen und Selbstbewusstsein

Hier auf dem Jakobsweg konnte ich (bei insgesamt ca 950 gelaufenen Kilometern) viele Frauen kennenlernen. Wir erzaehlen uns, warum wir auf dem Weg sind und was wir so „im richtigen Leben“ machen. Was mir dabei immer wieder auffaellt ist, was ich liebevoll „den Tick der Frauen“ nenne. Wenn Maenner von ihrer bereits gelaufenen Tour erzaehlen, sind sie stolz und schmuecken die Anstrengung richtig schoen aus. Wenn ich die Frauen frage, wo sie losgelaufen sind und was sie schon erlebt haben, stellen sie meist ihr Licht unter den Scheffel. Eine aeltere Lady hatte ebenfalls die Pyrenaeen -ueberquerung gemeistert… eine reife Leistung… und sie sagte: „ach, ich bin ja nur gaaaanz langsam gegangen!“

 

Selbstbewusstsein

Dann fuehle ich wieder, dass ich in meiner richtigen Aufgabe bin als Positionierungsexpertin, wo ich Frauen helfe, aus ihrem Gaben, Talenten und Faehigkeiten ein Geschaeftsmodell zu zaubern, sich damit auf dem Markt zu positionieren und gewinnbringend zu vermarkten. Dafuer ist es zwingend notwendig, den eigenen Wert zu erkennen und auch dazu zu stehen und auch stolz darauf zu sein, was man kann, was man schon geleistet hat.

Wir Frauen, besonders wir 50 plus Generation, haben gelernt, nicht „aufzuschneiden (nicht anzugeben), erst zu sprechen, wenn man gefragt wird und mehr solcherlei begrenzenden Unsinn.

Wir duerfen lernen aufzustehen, unsere Leistung erst einmal selbst anzuerkennen und auch darueber zu sprechen, nach dem Motto „tu Gutes und sprich darueber!“ – die Maenner machen es uns ja vor.

Und es fuehlt sich gut an, sich endlich mal selbst zu loben, sich anzuerkennen und damit aufzuhoeren, staendig selbst auf sich selbst herumzuhacken.

 

Als gutes Beispiel vorangehen

drum will ich gleich mal damit anfangen 😉

Ich habe die Pyrenaeen Ueberquerung gemeistert – bin bis jetzt an die 480 Kilometer gelaufen (ich bin zu muede, die Kilometer richtig zusammen zu zaehlen 😉 – und habe mich ganz allein auf diesen Weg gemacht. Ich laufe jeden Tag alleine, treffe mich abends mit jeweils andren Pilgern aus aller Welt, stelle mich jeden Tag auf ein neues Bett ein ( nachdem ich erst mal eins ergattert habe) – bin dankbar fuer das, was ich bekomme und schule mich taeglich im „nicht so viel zu denken. Und hier beim Schreiben darf ich auch gleich weiter trainieren, mich auf neue Situationen  einzustellen: die spanische Tastatur ist anders als die Deutsche 😉 und ich mit meinem 10 Finger automatisch Schreibsystem, tappe dauernd daneben.

Ja, und ich bin stolz auf all das. Und ich moechte allen Frauen zurufen: seid stolz auf Euch!!! Wir Frauen leisten unendlich viel, sind flexibel, hilfsbereit und manchmal zuuu aufopferungswillig.

Wir haben viel zu geben! Lasst es uns tun!

Das waren meine Gedanken fuer heute von meinem Jakobsweg— ich wollte viel mehr schreiben, Euch teilhaben lassen an meinem ganzen Weg, bin aber jeden Abend nach 30 gelaufenen Kilometern (das ist so mein uebliches Tagespensum mit Ausnahmen wie heute, wo ich „faul“ war und nur 15 Kilometer gelaufen bin), dass ich nimmer schreiben mag, der Kopf leer ist und nur noch nach „am Glaserl Wein“ verlangt 😉

Auch das duerfen wir Frauen lernen: Grosszuegig zu sein mit den eigenen (meist eh erfundenen) Unzulaenglichkeiten…

Ich gruesse alle Frauen (und auch die Maenner, die sich auf diese Seite „verirren“, was mich freut) herzlich von meinem Weg

Eure Laura

die wilde Pilger-Milde

Miriam Köppel says

Liebe Laura – ich habe heute an dich gedacht! Nun hab ich deinen neusten Bericht vom Jakobsweg gelesen und bewundere dich. Mach weiter so und geniess den Weg, der dich in deinem Leben wieder noch mehr an deine Bestimmung bringt. Herzliche Frauengrüsse Miriam

Comments are closed