„Die Gedanken sind frei“ heißt es. Aber sind wir auch frei, Gedanken zu denken, die wir auch denken wollen?
Wir haben jeden Tag an die 60.000 Gedanken. Ja, und die haben wir. Die denken wir nicht bewusst. Diese Kapazität wäre von uns bewusst gar nicht zu bewältigen.
Soweit so gut – oder eher – nicht so gut. Denn in dieser Gedankenfülle verstecken sich all die Muster, die wir uns im Laufe des Lebens zusammengestrickt haben. Und die meisten Konditionierungen (Strickmuster) sind negativen Ursprungs. Was wir uns damit antun, können wir uns gar nicht bewusst genug machen. Wenn wir uns nämlich vor Augen halten, dass sich die täglich unbewusst gedachten Gedanken im Jahr auf 22 Millionen addieren, können wir ermessen, dass es ein geeignetes Instrument sein könnte, bewusst förderliche Gedanken zu denken, um damit sein Leben zum besseren zu verändern.
Was unsere Gedanken auslösen, sind Gefühle. Und diese bestimmen eben auch, wie wir uns tagein tagaus fühlen. Wie oft klagen wir über undefinierbare Abgeschlagenheit, Unlust, Unzufriedenheit oder wir befinden uns ungewollt im „Dauer-Mecker-Modus“. Kennen sie das Gefühl der Ohnmacht allen Ereignissen und Erlebnissen gegenüber? Dieses Gefühl lähmt uns, raubt uns die Freude am Dasein.
Der Weg zur Veränderung liegt zuallererst im Erkennen und Verstehen, dass unsere Gedanken unsere Gefühle beeinflussen und dass wir, wollen wir unser Leben zum Besseren wenden, unsere Gedanken bewusster denken müssen. Das funktioniert nicht mit allen 60.000 Gedanken, die täglich als Gedankenflut unbewusst über uns hereinbrechen. Aber es funktioniert Schritt für Schritt, Gedanke für Gedanke.
Im Frühling finde ich es besonders leicht, mich bewusst auf positive Gedanken zu „tunen“. Ich freue mich (= bewusst einen positiven Gedanken denken) an den ersten Farbtupfern in der Wiese, an den ersten Knospen der Sträucher und die herrlich wärmenden Sonnenstrahlen. Sich zu freuen ist ein wunderbarer Weg zu positiveren Gedanken. Denn umgekehrt beeinflussen gute Gefühle auch das, was wir Denken. Wie wir die Welt wahrnehmen liegt ebenfalls im Bereich unserer Gedanken-Muster. Das was wir auf unserem Radar, unserem „Wahrnehmungs-Fenster“ haben, ist nicht gleichzusetzen mit der Realität. Es ist gleichzusetzen mit unserer persönlichen Realität. Und je nachdem wie wir unsere Realität empfinden, fühlen wir uns auch verschieden. Ein sich selbst beeinflussender Kreislauf, den es sich lohnt, näher zu betrachten.
Unser Handeln wird bestimmt durch unsere Gefühle. Wir handeln anders, wenn wir uns großartig fühlen, als wenn wir uns mies und abgeschlagen fühlen. Sind wir in bester Laune, fühlen uns stark, gesund und selbstbewusst, sind wir eher bereit, anderen Menschen zu helfen. So könnten wir mittels Freude zu einer mitfühlenden Kultur kommen. Aber natürlich könnten wir unser eigenes Leben von Grund auf umgestalten von „Opfermentalität“ hin zur freudigen Selbstverantwortung.
Die Resultate, die wir erzielen, erwachsen aus unseren verschiedenen Handlungen. Wobei sich der „Kurzschluss“ aufdrängt: „Ich habe bessere Resultate, wenn ich ein glückliches Leben führe.“ Ja, dieser Gedankengang ist zumindest interessant und vor allem: Positiv!
Und positive Gedanken führen unweigerlich zu positiven Gefühlen die wiederum zu anderen aktiven Handlungen führen, was garantiert auf Dauer andere Resultate / Ergebnisse hervorbringt.
Es lohnt sich also, sich die Mühe zu machen, ja, es kostet einiges an Anstrengung, ein Muster zu durchbrechen, seine Gedankenmuster sich bewusst zu machen und sie als Quelle zu betrachten.
Wir haben eine unendliche sprudelnde Quelle für positive Stimmungsmacher: unsere eigenen Gedanken!